Augmented Reality in Printmedien

Projektstatus

Planung
100%
Durchführung
100%
Dokumentation
100%

Hintergrund

Lausitzer Verlagsservice GmbH

Die Lausitzer Rundschau mit Sitz in Cottbus ist eine 1946 gegründete regionale Tageszeitung in Brandenburg und Sachsen. 

Die erste Ausgabe der Lausitzer Rundschau erscheint am 20. Mai 1946. Zum 25-jährigen Jubiläum erreicht die Lausitzer Rundschau 1971 eine Druckauflage von 200.000 Exemplaren. Seitdem hat sich das Unternehmen weiterentwickelt und ist dem Wandel der Zeit gefolgt. So wurde 1998 das Internetportal www.lr-online.de entwickelt, welches den Lesern Online-Nachrichten aus der Region und der Welt von Politik bis Sport. 2017 kam die Rundschau-App hinzu, um die Leser auch unterwegs ohne Internetzugang informieren zu können. Neben der Tageszeitung LR, die insgesamt in elf Lokalausgaben erscheint, hat sich das Portfolio auch im Bereich der Printmedien weiterentwickelt und mit der Lausitzer Woche, LR Tipps, KULTIKK, Planbar oder Urlaubsreich erweitert.

www.lr-online.de

„Printausgaben können mit einem innovativen Kanal dem Leser einen Mehrwert bieten, indem Zusatzinformation in einer Form angeboten werden können, die sonst nicht möglich sind. Videos, Animationen, Fotostrecken, 3D-Modelle oder OTöne intensivieren das Leseerlebnis.“

Robert Süße,
Leiter Online, Lausitzer Verlagsservice

Herausforderung

Die Lausitzer Rundschau gehört zu den deutschen Tageszeitungen mit den größten Auflagenverlusten. Die verkaufte Auflage ist in den letzten 10 Jahren um 62,2 Prozent gesunken. Wurden 1999 noch 160.000 Exemplare verkauft, so waren es 2019 nur noch 64.633 Exemplare. Die verkaufte Auflage ging pro Jahr um durchschnittlich 4% zurück. Die Lausitzer Rundschau verfügt zwar bereits über eine eigene APP, dennoch stellt sich die Frage: Wie können analoge Inhalte durch digitale Verknüpfungen am Beispiel einer regionalen Tageszeitung aufgewertet werden? Und wie kann dies für den Leser einfach und handhabbar zur Verfügung gestellt werden?

Lösung

Die Integration der eigens entwickelten AR-Applikation in die bestehende App ermöglicht eine Erweiterung und Aktualisierung analoger Inhalte (Printversionen) durch digitale Inhalte. Diese Verknüpfung von analogen und digitalen Medient wertet ein klassisches Medium auf und ermöglicht einen einfachen Zugang zu den verknüpften Inhalten.

Umsetzung

Im Januar 2019 fanden die ersten beiden Workshops der BTU zum Thema Augmented Reality (AR) in Räumlichkeiten der Lausitzer Rundschau (LR) statt. An diesem offenen Workshop-Format nahmen auch einige Mitarbeiter und Führungskräfte der Lausitzer Rundschau teil.

In einem Artikel über Lutz Hesslich (ehemaliger deutscher Bahnradsportler) zu seinem 60. Geburtstag, wurde das Zeitungsfoto als Marker genutzt, um den Artikel mit einem Video über seine Siegesfahrt bei Olympia 1988 zu verknüpfen. Mittels eines Smartphones oder Tablets war es so möglich, zusätzlich zum analogen Artikel, die Zieldurchfahrt im Video zu verfolgen.

Dies war der Prototyp für die Erweiterung der bestehenden Printausgabe um digitale Inhalte. Die Anwendung wurde im Januar 2019 dem Unternehmen präsentiert. Aufgrund des Interesses beider Seiten diese Technologie intensiver zu nutzen, vereinbarte man eine Lernpartnerschaft zwischen der BTU und LR. Im ständigen Austausch ging es um die Klärung der Frage: Wie kann analoger Inhalt durch digitale Verknüpfung am Beispiel einer regionalen Tageszeitung aufgewertet werden?

Der nächste Workshop im August 2019 zeigte dann weitere Beispiele, die die Verknüpfung von analogen und digitalen Inhalten greifbar und erlebbar machen. So wurde z.B. ein Spielbericht des FC Energie Cottbus mit einer Spielzusammenfassung und eingefangenen O-Tönen (Videos) verknüpft. Während der Nacht der kreativen Köpfe im Oktober 2019 hatten viele Besucher die Möglichkeiten die LR+ Applikation auszuprobieren.

Im Nachgang erfolgte eine gemeinsame Auswertung der Lernpartnerschaft und des Umsetzungsprojektes. Die LR will den Umgang mit der LR+ Applikation und die Aufbereitung von Themeninhalten für diese Technologie weiter erproben. Auch eine Integration der Funktion in die hauseigene App erscheint nach Aussage des Unternehmens denkbar. Ebenfalls ist eine Fortführung der erfolgreichen Lernpartnerschaft geplant.

Durch die universelle Einsetzbarkeit der entwickelten Applikation, ermöglicht sie auch anderen Verlegern ihre Printmedien durch mobile Endgeräte mit digitalen Inhalten für den Leser attraktiver zu gestalten. Durch die Verknüpfung von analogen und digitalen Inhalten erhält der Verleger zudem eine Möglichkeit Printmedien mit digitalen Zusatzinhalten multimedial zu erweitern und modern aufzustellen. Die Anpassung der App an das jeweilige Corporate Design erfordert dabei keinen großen Zeitaufwand, da die Entwicklung einer entsprechenden App abgeschlossen ist.