Methode: Business Model Canvas

Das Business Model Canvas (deutsch: Geschäftsmodell Leinwand) ist eine Methode zur Visualisierung, Strukturierung und Weiterentwicklung von Geschäftsideen. Es wurde vom Schweizer Unternehmer Alexander Osterwalder entwickelt, wird aber auch in unterschiedlichen Varianten und Abwandlungen genutzt. Das BMC kann mit den Methoden Empathy Map und dem Value Proposition Canvas kombiniert werden und zählt zu den kundenzentrierten Werkzeugen. Im Mittelpunkt steht dabei die Geschäftslogik eines Unternehmens oder Angebots.

Die beim Business Model Canvas angewandte Visualisierung von Geschäftsmodellen soll dabei helfen, innovative Geschäftsmodelle zu entwickeln oder bestehende Geschäftsmodelle zu verändern.

Ein Canvas (engl. = Leinwand) ist eine rechteckige Fläche, meist ein Plakat etwa in der Größe DIN A3 bis DIN A1. Der Canvas ist in weitere Rechtecke unterteilt, deren Zahl vom dargestellten Objekt und den Anforderungen der Benutzer abhängt.

Ein Geschäftsmodell (engl. Business Model) ist eine modellhafte Repräsentation der logischen Zusammenhänge, wie eine Organisation bzw. Unternehmen Mehrwert für Kunden erzeugt und einen Ertrag für die Organisation sichern kann.

Anwendungsgebiete

Das Business Modell Canvas eignet sich für Workshops, in denen Sie strukturiert

die veränderten Spielregeln der Industrie 4.0 bzw. der Aktualität nutzen und Muster für neue Geschäftsmodelle entdecken. Das aktuelle Geschäftsmodell wird strukturiert beschrieben, neue Geschäftsmodelle können skizziert und getestet werden und gleichzeitig wird der Nutzen für bestehende und neue Kunden definiert.

Innovation, die sich lediglich auf Technik beschränkt, garantiert keinen Erfolg. Neue Produkte und Dienstleistungen sollten sinnvoll mit Geschäftsmodellen, die die Markteintrittsstrategien ebenso wie den Nutzen für wesentliche Kundensegmente definieren, gekoppelt werden.

Die Nutzung des Tools empfiehlt sich vor allem bei Start-ups, um von einer Geschäftsidee zum Geschäftsmodell zu gelangen sowie zur kontinuierlichen Weiterentwicklung und Neuausrichtung.

Etablierten Unternehmen dient es zur Analyse des Status quo, der Identifikation von Optimierungspotentialen und der Anpassung an veränderte Kundenbedürfnisse oder Marktanforderungen. Besonders im Hinblick auf die sich durch die Digitalisierung ändernden Marktanforderungen rückt das Business Model Canvas bei strategischen Betrachtungen immer mehr in den Fokus.

Anwendung

Das Business Model Canvas besteht aus insgesamt 9 verschiedenen Elementen beziehungsweise Blöcken. Diese 9 Blöcke der Leinwand bilden die wichtigsten Bereiche eines Unternehmens ab. Gefragt wird dann nach der Zielgruppe, dem Kundennutzen und den -beziehungen sowie der Kostenstruktur, die das Produkt oder die Dienstleistung betreffen.

Die rechte Hälfte vereint die notwendigen Bausteine, um ein Angebot zu erstellen, die linke soll aufzeigen, wie das möglichst effizient gelingt. Entgegen unserer Intuition beim Blick auf die Canvas liest man also von rechts nach links:

  • 1.) Zielgruppen / Kundensegmente („Customer Segments“)
  • 2.) Wertangebote / Kundennutzen („Value Proposition“)
  • 3.) Vertriebskanäle („Channels“)
  • 4.) Kundenbeziehungen („Customer Relationships“)
  • 5.) Einnahmequellen („Revenue Streams“)
  • 6.) Schlüsselressourcen („Key Resources“)
  • 7.) Schlüsselaktivitäten („Key Activities“)
  • 8.) Schlüsselpartner („Key Partnerships“)
  • 9.) Kostenstruktur („Cost Structure“)

Tipps & Tricks

Bilden sie ein möglichst heterogenes Team um viele Perspektiven

und Meinungen einzuholen

- Verwende Post-its mit verschiedenen Farben, um verschiedene

Entwicklungsstufen abzubilden oder Priorisierungen herauszustellen. Neben dem

Status-Quo können so auch Entwicklungs- und Traditionslinien nebeneinander

abgebildet werden – ideal für bestehende Unternehmen!

- Bildhaft arbeiten! Bilder und Grafiken (Produktbilder, Pfeile u. ä.), die auch

noch nach ihrer Größe oder Farbgebung kategorisiert werden können, vermitteln

Botschaften schneller als Worte. So kann der Betrachter das Business Model

schneller erfassen.

- Schreiben Sie sich einen zeitlichen Ablauf auf und nutzen Sie eine

Stoppuhr

- Bestimmen Sie eine:n Moderator:in um Redezeit und Diskussion

   möglichst gleichmäßig zu verteilen

Ablauf

Drucken Sie sich das Poster mind. auf A3 Format aus und hängen

   Sie es an einer Wand auf.

2. Niemals direkt auf die Canvas schreiben – Post-its sind praktikabler. So kann

ressourcenschonend und intuitiver gearbeitet werden. Je nach Stadium der

Idee oder Tageszeit der Diskussion können die Post-its immer wieder neu

positioniert werden. Daher gilt auch: eine Idee, ein Post-it!

3. Erläutern Sie den Workshopteilnehmern den Ablauf des Workshops

4. Diskutieren Sie mit den Teilnehmenden zuerst die rechte, dann die

   linke Seite des BMCs. Halten Sie die Ergebnisse dabei auf Post-it fest.

   Platzieren Sie diese auf der entsprechenden Stelle des Plakates.

5. Nehmen Sie sich Zeit für Feedback und fassen Sie Ergebnisse nochmal

   umfassend zusammen.

6. Diskutieren Sie nächste Schritte und was auf den Workshop folgen soll.

7. Dokumentieren Sie die Ergebnisse und lassen Sie diese den

   Teilnehmenden zukommen.